Berlin (epd). Das Bündnis Kindergrundsicherung hat Union und SPD mangelndes Engagement gegen Kinderarmut vorgeworfen. Deren Bekämpfung spiele im Koalitionsvertrag nur eine untergeordnete Rolle, erklärte das Bündnis am Donnerstag in Berlin. Die Präsidentin des Sozialverbands VdK und Bündnissprecherin Verena Bentele betonte, der Koalitionsvertrag verheiße „nichts Gutes für Kinder und Familien, die in Armut leben“. Die wenigen geplanten Änderungen seien zwar gut, reichten jedoch nicht aus, um Kinderarmut wirkungsvoll zu bekämpfen.
Bentele forderte, es müsse für Familien einfacher werden, Unterstützung zu erhalten. Die bisherigen Leistungen seien zu kompliziert und nicht gut aufeinander abgestimmt. Leistungen wie die Kinderregelsätze in der Grundsicherung und der Kinderzuschlag seien nicht ausreichend für gesunde Ernährung, gute Bildung und echte Teilhabe. Es sei ein Systemwechsel nötig.
Der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks, Thomas Krüger, erklärte, der Koalitionsvertrag sei „trotz punktueller guter Ansätze insgesamt zu unambitioniert, um die Situation der Kinder und Jugendlichen in Deutschland umfassend und nachhaltig zu verbessern“. Dies gelte vor allem für die Kinderarmut.