Bischof Hanke fordert neue Finanzierungsquellen für die Kirche

Bischof Hanke fordert neue Finanzierungsquellen für die Kirche

München (epd). Der katholische Bischof Gregor Maria Hanke aus Eichstätt fordert neue Finanzierungsquellen für die Kirche. „Wir können uns auf dem Kissen Kirchensteuer nicht mehr ausruhen“, sagte Hanke der „Süddeutschen Zeitung“ (Mittwoch). „Sie wird langfristig nicht mehr das System sein, das unsere Strukturen finanziell trägt.“ Stattdessen müsse sich die Kirche auf ein Ende der staatlich erhobenen Kirchensteuer in Deutschland vorbereiten.

Die Kirche in Deutschland müsse sich andere Länder anschauen, in denen es keine staatlich erhobene Kirchensteuer gebe, wie Österreich, Italien oder die USA. „Klar ist: Ohne Beitrag der Gläubigen wird es nicht gehen“, sagte Hanke. „Wenn es keine Kirchensteuer mehr gäbe und wir auf freiwillige Zahlungen angewiesen wären, würde der Rechtfertigungsdruck für das, was wir tun, noch mehr steigen.“

Die katholische Kirche nahm 2023 Kirchensteuern in Höhe von rund 6,5 Milliarden Euro ein. Die evangelische Kirche hatte Kirchensteuer-Einnahmen in Höhe von rund 5,91 Milliarden Euro. Im Jahr 2022 hatten die 20 Landeskirchen und die 27 katholischen Bistümer gemeinsam eine Rekordsumme an Kirchensteuern eingenommen. Wegen der Inflation und der anhaltenden Mitgliederverluste rechnen die Kirchen in Zukunft jedoch mit wesentlich weniger finanziellen Ressourcen.