Berlin (epd). Mit einer Social-Media-Kampagne #ZuhörenStattVerurteilen wendet sich der Berliner Caritasverband auf Instagram gegen das Verunglimpfen von Menschen, die Bürgergeld bekommen. Sowohl im Wahlkampf als auch während der Koalitionsverhandlungen äußerten sich immer wieder Politikerinnen und Politiker in negativer Weise über Menschen, die auf Bürgergeld angewiesen seien, kritisierte Caritas-Direktorin Ulrike Kostka am Montag in Berlin. Sie würden pauschal stigmatisiert, ohne nach den Gründen für den Bezug zu fragen. „So wird man den Ursachen von Arbeitslosigkeit nicht gerecht“, kritisierte Kostka.
Mit der Instagram-Kampagne wolle die Caritas die Sicht auf Bürgergeld-Empfängerinnen und -Empfänger verändern. Gezeigt werde, welche Notlagen dazu führen könnten, dass Menschen langzeitarbeitslos seien und welche Wege es gebe, vom Hilfeempfänger zum Hilfegeber zu werden. Zu sehen sind laut dem katholischen Wohlfahrtsverband Video-Statements und Geschichten von ehemals Langzeitarbeitslosen. Sie erzählten, warum sie arbeitslos wurden und was ihnen half, wieder in Beschäftigung zu kommen. „Es ist viel besser, betroffene Menschen selbst zu Wort kommen lassen, statt über sie zu sprechen und sie einfach zu verurteilen“, sagte Kostka.