Papst Franziskus aus Klinik entlassen

Papst Franziskus winkt nach dem traditionellen Angelus-Gebet aus einem Fenster des Gemelli-Krankenhauses in Rom
Oliver Weiken/dpa
Papst Franziskus winkt nach dem traditionellen Angelus-Gebet aus einem Fenster des Gemelli-Krankenhauses in Rom.
Große Erleichterung
Papst Franziskus aus Klinik entlassen
Nachdem der Papst seit dem 14. Februar in der römischen Gemelli-Klinik wegen einer doppelten Lungenentzündung behandelt wurde, wird er heute (23. März) im Anschluss an das Angelusgebet entlassen.

Gestern gab der Vatikan bekannt, dass der Papst heute aus dem Krankenhaus entlassen werde. Dem sind schnelle Besserungen seines Gesundheitszustandes vorausgegangen.

Sergio Alfieri, der die Behandlung des Papstes koordiniert hat, gab dies in einer Pressekonferenz bekannt. Ihm zufolge sei das Krankenhaus für die weitere Genesung des 88-jährigen der schlechteste Ort.

Nachdem sich der Papst am Fenster im 5. Stock der Gemelli-Klinik gezeigt und die Menge gesegnet hat, wird er nun entlassen.

Den geistlichen Impuls, der fester Bestandteil des sonntäglichen Angelusgebets ist, hat Franziskus noch nicht selbst wieder vortragen können. Stattdessen wurde der Text, wie in den vergangenen Wochen, auf der Internetseite des Presseamtes des Heiligen Stuhls veröffentlicht. Im Text nahm der Papst, ausgehend vom heutigen Evangelium in der katholischen Messe,  Bezug auf seinen Krankenhausaufenthalt und würdigte die Fürsorge der Ärzte und des medizinischen Personals.

Der Platz vor dem Krankenhaus war gefüllt mit Gläubigen und Pressevertretern.
Nach einem kurzen Gruß an die versammelten Gläubigen segnete der Papst schweigend die versammelte Menge.

Dem Papst fiel das Sprechen sichtlich schwer, weshalb er bereits nach kurzer Zeit wieder im Rollstuhl in das Innere des Krankenhauses geschoben. In der Casa Santa Marta, in der Franziskus normalerweise lebt, werde er weiter medikamentös behandelt. Auch die Physiotherapie werde unter Leitung des Vizerektors des Vatikanischen Gesundheitsdienstes Luigi Carbone im Vatikan fortgesetzt.

Der Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre, Víctor Manuel Kardinal Fernández, der als enger Vertrauter des Papstes gilt, sagte, dass der Papst nach der langen Zeit der Beatmung auch das Sprechen erst wieder erlernen müsse.
Weltweit hatten Gläubige um den Papst gebangt, der während seines Krankenhausaufenthalts mehrfach in akuter Lebensgefahr schwebte. Seit dem 24. Februar wurde jeden Abend öffentlich auf dem Petersplatz unter Leitung eines hohen Kurienbeamten der Rosenkranz gebetet, damit der Papst schnell wieder gesund werde.

Ob und in welchem Umfang der Papst an den Feierlichkeiten in der Karwoche und an Ostern teilnehmen kann, ist noch unklar. Auch ob der Papst eine geplante Reise in die Türkei Ende Mai aus Anlass des 1.700-jährigen Jubiläums des Konzils von Nicäa antreten wird, steht nicht fest. Ähnliches gilt für den geplanten Besuch des britischen Königs Charles III. am 8. April. Der Papst werde in der noch mindestens zwei Monate dauernden Genesungsphase nur eingeschränkt arbeiten und Gäste empfangen können, so die Ärzte gestern in der Gemelli-Klinik.