Köln (epd). Die Soziologin Jutta Allmendinger wünscht sich von den Männern in der künftigen Bundesregierung mehr Engagement für die Gleichstellung von Frauen. Gerade weil es im kommenden Bundestag und absehbar auch in der Regierung weniger Frauen geben werde, komme den Männern noch mehr die Aufgabe zu, „eine ordentliche Gleichstellungspolitik zu machen“, forderte Allmendinger am Samstag in der Sendung „Tacheles“ im Deutschlandfunk Kultur.
Allmendinger hofft zudem darauf, dass es neben dem Bundeskanzler wieder eine Bundestagspräsidentin als oberste Repräsentantin geben werde. „Männer müssen bereit sein, auf die höchsten Ämter im Staat zu verzichten“, sagte die Berliner Professorin.
Im Bundestag sinkt der Anteil der nicht-männlichen Abgeordneten auf gut 32 Prozent, auch in den Ministerien könnte der Anteil von Frauen in Spitzenposten auf unter ein Drittel sinken, sagte Allmendinger. Man könne von den verbliebenen Frauen nicht erwarten, dass sie alleine gleichstellungsorientierten Maßnahmen durchsetzen können, insbesondere nicht in einer Umgebung, in der die AfD in der Opposition mit „einem absoluten Retro-Programm“ aufwarte.