Wiesbaden (epd). Die Zahl der Krankenhausbehandlungen aufgrund von Depressionen ist im Jahr 2023 nach Zahlen des Statistischen Bundesamts um 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Das sei der dritte jährliche Anstieg in Folge, teilte das Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mit. Mit rund 261.000 Behandlungsfällen liege die Zahl allerdings noch immer 1,2 Prozent unterhalb des Niveaus vor Ausbruch der Corona-Pandemie.
Während der Pandemie war die Zahl der stationären Aufnahmen wegen Depressionen von gut 264.000 im Jahr 2019 auf rund 234.000 im Jahr 2020 zurückgegangen. Laut Statistischem Bundesamt lag das an der hohen Auslastung der Krankenhäuser durch Covid-Fälle, verschärften Hygienekonzepten und dem Freihalten von Bettenkapazitäten. Daher habe man nicht unbedingt notwendige Behandlungen verschoben.
Fast 101.000 Menschen seien 2023 erstmals wegen depressiver Episoden stationär behandelt worden, hieß es weiter, rund 160.500 wegen wiederkehrender Depressionen. Zusammen stellten diese beiden Diagnosen die häufigsten Gründe für Krankenhausbehandlungen wegen psychischer Erkrankungen und Verhaltensstörungen dar (25 Prozent aller Fälle). Mit knapp 233.000 Fällen (22 Prozent) folgten alkoholbedingte Aufnahmen.
Die Behandlungsdauer wegen Depressionen war den Angaben zufolge mit 39,2 Tagen überdurchschnittlich lang. Alle stationären Klinikaufenthalte hätten im Jahr 2023 im Schnitt 7,2 Tage gedauert. 61 Prozent der wegen Depressionen stationär aufgenommenen Personen seien weiblich gewesen. Bei Frauen hatten demnach Depressionen den größten Anteil an allen psychisch bedingten Aufnahmen. Allerdings waren Männer mit einem Anteil von 52 Prozent häufiger wegen psychischer Störungen aller Ursachen im Krankenhaus. Bei ihnen waren Alkoholkrankheiten der führende Aufnahmegrund.