Mexiko-Stadt, San Salvador (epd). Die Polizei von El Salvador hat den prominenten Menschenrechtsaktivisten Fidel Zavala festgenommen. Wie das Internetportal „El Faro“ am Mittwoch (Ortszeit) berichtete, wirft die Staatsanwaltschaft dem Sprecher der Menschenrechtsorganisation UNIDEHC und 19 weiteren festgenommenen Gemeindevertretern des Ortes La Floresta betrügerischen Grundstückhandel vor. Soziale Organisationen werten die Festnahmen als eine Kriminalisierung des Protests gegen die Regierung unter Präsident Nayib Bukele.
Zavala hatte Gefängnisbehörden wegen Misshandlungen von Gefangenen verklagt, die es während eines von der Regierung verhängten Ausnahmezustands gegeben haben soll. Im Februar 2022 wurde Zavala erstmals angeklagt und inhaftiert, bis ihn ein Gericht 13 Monate später freisprach. Seine Haftzeit fiel mit dem Beginn des Notstandsregimes zusammen, das bis heute andauert. Nach seiner Freilassung gab Zavala an, er sei im Gefängnis Augenzeuge von brutaler Folter sowie Nahrungsentzug und der Verweigerung medizinischer Betreuung geworden. Er habe auch eine große Zahl von Leichen gesehen, die „in schwarzen Säcken“ aus den Gefängnissen abtransportiert wurden.
Ivania Cruz, die Direktorin der Organisation UNIDEHC, sieht Zavala in akuter Gefahr: „Meine größte Sorge gilt jetzt seiner Sicherheit“, erklärte die Juristin, die sich momentan in Spanien aufhält.
Die Regierung von Bukele hatte im März 2022 wegen der ausufernden Gewalt krimineller Banden den Ausnahmezustand ausgerufen und geht brutal gegen Verdächtige vor. Die Menschenrechtsorganisation Cristosal veröffentlichte 2024 eine Studie, in der sie den Tod von 265 Menschen in staatlichem Gewahrsam dokumentierte.