Auch wenn der Zustand von Papst Franziskus weiter kritisch ist, hat er sich in den vergangenen Stunden offenbar zumindest nicht verschlechtert. "Der Papst hat gut geschlafen, die ganze Nacht", teilte das Presseamt des Vatikans am Dienstagmorgen mit. In den vergangenen Tagen fehlte in dieser Nachricht der Zusatz "gut".
In dem gesundheitlichen Bericht von Montagabend war zu lesen, dass Franziskus' Gesundheitszustand eine "leichte Verbesserung" zeigt. Es seien keine weiteren Anfälle von Atemnot aufgetreten, und einige Laborwerte hätten sich gebessert, hieß es in der abendlichen Mitteilung aus dem Vatikan. Die Ärzte aber blieben weiterhin bei der Prognose "zurückhaltend".
Am Montagmorgen habe Papst Franziskus die Eucharistie gefeiert und am Nachmittag wieder gearbeitet, heißt es aus dem Presseamt des Vatikans weiter. Auch mit der Pfarrei in Gaza habe er wieder telefoniert. Über diese eigentlich täglich stattfindenden Gespräche war zuletzt in den Mitteilungen nichts mehr zu lesen gewesen.
Papst Franziskus wird seit mehr als einer Woche wegen Komplikationen infolge einer Atemwegserkrankung im Gemelli-Krankenhaus in Rom behandelt. Der Vatikan hat am Montag zum ersten Mal offiziell zum Gebet für Papst Franziskus aufgerufen. Am späten Abend kamen auf dem Petersplatz die in Rom residierenden Kardinäle mit den Mitarbeitern der Römischen Kurie und der Diözese Rom zusammen und beteten gemeinsam mit Tausenden Gläubigen den Rosenkranz für die Gesundung des Papstes. Geleitet wurde das Gebet von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. Einige Gläubige hatten Kerzen dabei. "Auch in diesen Tagen, seit der Heilige Vater Franziskus im Gemelli-Krankenhaus liegt, wird intensiv für ihn zum Herrn gebetet", sagte Kardinal Parolin einleitend.
Man wolle sich mit dem Rosenkranz auf dem Petersplatz diesen Gebeten anschließen. "Wir vertrauen ihn der mächtigen Fürsprache der allerheiligsten Maria an. Sie möge ihn in dieser Zeit der Krankheit und der Prüfung unterstützen und ihm helfen, bald wieder gesund zu werden", sagte Parolin.
Das Gebet soll von nun an jeden Abend um 21 Uhr auf dem Petersplatz in Rom stattfinden. "Es ist eine Möglichkeit, dem Papst und den Kranken die Nähe der Kirche zu zeigen", erklärte Vatikansprecher Matteo Bruni am Montag im Pressesaal des Vatikans.