Göttingen (epd). Menschenrechtler warnen vor negativen Auswirkungen für Indigene durch die neue Trump-Regierung in den USA. Bei den angeordneten Razzien, um illegale Einwanderer zu finden, seien „Native Americans“ ins Fadenkreuz der Behörden geraten, teilte die Gesellschaft für bedrohte Völker am Mittwoch in Göttingen mit. „Sie wurden allein aufgrund ihrer Hautfarbe und vermuteten ethnischen Zugehörigkeit herausgefiltert“, kritisierte Sarah Reinke, Leiterin der Menschenrechtsarbeit der Organisation.
Ein verstärkter Einsatz für indigene Rechte werde in den kommenden Jahren „bitter nötig“ sein, hieß es. Reinke zufolge werde die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, den Abbau von Rohstoffen in den USA zu verstärken, sich auch auf indigene Landrechte und damit auf eines der Kernanliegen der „Native Americans“ auswirken.
Reinke zeigte sich zudem erfreut über die Entlassung des indigenen Bürgerrechtlers Leonard Peltier aus dem US-Hochsicherheitsgefängnis Coleman in Florida aus. „Damit hat ein langer Leidensweg endlich ein Ende.“ Peltier habe fast 50 Jahre unschuldig in US-Gefängnissen gesessen. Als eine seiner letzten Amtshandlungen als US-Präsident wandelte Donald Trumps Vorgänger Joe Biden die lebenslange Haftstrafe am 20. Januar 2025 in Hausarrest um.
Leonard Peltier ist ein Aktivist des American Indian Movement (AIM), das sich für indigene Rechte einsetzt. Während seiner Haftzeit wurde er zu einer Ikone der Bürgerrechtsbewegung der „Native Americans“.
Peltier wurde 1977 wegen seiner mutmaßlichen Rolle in einer Schießerei im Pine Ridge Reservat zu zweimal lebenslanger Haft verurteilt. Bei der Schießerei waren drei Menschen ums Leben gekommen. Bis heute ist der Gesellschaft für bedrohte Völker zufolge nicht vollständig aufgeklärt, was damals passierte. Peltier, der wegen Mordes verurteilt wurde, habe immer seine Unschuld beteuert.