Berlin (epd). Die Briefmarke für den guten Zweck wird immer weniger verkauft. Aus der Serie im vergangenen Jahr seien rund 7,4 Millionen Marken mit einem rechnerischen Zusatzerlös von 3,2 Millionen Euro abgesetzt worden, teilte die zuständige Abteilungsleiterin der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, Sigrid Forster, dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Nachfrage mit. Vor drei Jahren erbrachten die Marken noch rund 5 Millionen Euro Zusatzerlös, was bereits ein kräftiger Rückgang war.
An diesem Freitag werden die Wohlfahrtsmarken für das Jahr 2025 offiziell übergeben. Seit 1949 werden die Marken, bei denen neben dem Porto ein zusätzlicher Cent-Betrag als Spende gezahlt wird, zugunsten der Wohlfahrtsverbände vertrieben. Die Spenden gehen an Diakonie, Caritas, die AWO, das Deutsche Rote Kreuz, den Paritätischen Wohlfahrtsverband und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland.
„Leider ist der Verkauf der Marken sowohl über die Vertriebswege der Deutschen Post wie auch über die der Verbände seit Jahren deutlich rückläufig“, sagte Forster. Verantwortlich sei das geänderte Kommunikationsverhalten weg vom Briefeschreiben hin zu anderen Medien. Es gehe aber auch die Zahl der Briefmarkensammler und Philatelisten zurück, „die über Jahrzehnte hinweg unsere treuesten Kunden waren“, erklärte sie.
Seit 1949 wurden nach Angaben der Bundesarbeitsgemeinschaft rund 3,6 Milliarden Wohlfahrtsmarken verkauft, was einen Zusatzerlös von seitdem knapp 600 Millionen Euro erbrachte - im Schnitt 8 Millionen Euro pro Jahr. Das Aussehen der aktuellen Wohlfahrtsmarken kehrt zum Ursprung der Marken zurück. Anknüpfend an die allererste Marken-Serie „Helfer der Menschheit“ zeigen die Motive unter dem Titel „Helferinnen und Helfer der Menschheit 2.0“ Arbeitsfelder der Wohlfahrt, in diesem Jahr Obdachlosen-, Sucht- und Erziehungshilfen.