Vatikan ruft zum Gebet für den Papst auf

Statue von  Papst Johannes Paul II. Agostino Gemelli-Klinik in Rom mit Blumen für den erkrankten  Papst Franziskus.
epd-bild/Vatican Media/Divisione Produzione Fotografica
Statue von Papst Johannes Paul II. Agostino vor der Gemelli-Klinik in Rom mit Blumen für den erkrankten Papst Franziskus.
Papst Franziskus in Klinik
Vatikan ruft zum Gebet für den Papst auf
Die Sorge um Papst Franziskus wächst: Seit über einer Woche ist der 88-Jährige im Krankenhaus. Die Prognose bleibt ungewiss. Ab Montag wird auf dem Petersplatz täglich der Rosenkranz für ihn gebetet.

Der Zustand von Papst Franziskus ist weiter kritisch. Der Vatikan rief am Montagmittag zum Gebet für das katholische Kirchenoberhaupt auf. Auf dem Petersplatz in Rom sollen sich nun von Montag an täglich um 21 Uhr die in Rom residierenden Kardinäle mit allen Mitarbeitern der Römischen Kurie und der Diözese Rom versammeln, "um den Rosenkranz für die Gesundheit des Heiligen Vaters zu beten und die Gefühle des Gottesvolkes zu sammeln", heißt es in der Mitteilung des Vatikan.

Papst Franziskus wird seit mehr als einer Woche wegen Komplikationen infolge einer Atemwegserkrankung im Gemelli-Krankenhaus in Rom behandelt. Das ärztliche Team könne derzeit keine sichere Vorhersage über die Entwicklung der Krankheit machen, berichtet das Online-Portal "Vaticannews".

Dem ersten Rosenkranzgebet am Montagabend wird Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin vorstehen. "Es ist eine Möglichkeit, dem Papst und den Kranken die Nähe der Kirche zu zeigen", erklärte Vatikansprecher Matteo Bruni.
Die Nacht auf Montag sei für den 88-Jährigen gut verlaufen. "Der Papst hat geschlafen und ruht sich aus", hieß es in der morgendlichen Mitteilung des Vatikan. Der Gebetsaufruf vom Montag verstärkt die ohnehin große Sorge um den Papst. Am Sonntagabend hatte der Vatikan mitgeteilt, dass Franziskus an einer leichten Nierenschwäche leidet, diese sei aktuell aber "unter Kontrolle".

Franziskus ist seit dem 14. Februar im Gemelli-Krankenhaus in Rom - ursprünglich wegen einer Bronchitis, die ihn seit Wochen plagte. Zusätzlich wurde im Krankenhaus eine beidseitige Lungenentzündung festgestellt und die Behandlung angepasst. Am Wochenende kam es laut Vatikan zu Atemnotanfällen. Franziskus wird daher mit Sauerstoff über eine Nasenbrille versorgt. Erschwerend kommt hinzu, dass ihm in jungen Jahren ein Teil seines rechten Lungenflügels entfernt wurde.

Bei der ersten und bislang einzigen Pressekonferenz am Freitagabend mit Sergio Alfieri, dem Leiter des Ärzteteams, hieß es, der Papst sei nicht außer Lebensgefahr. "Beide Türen sind offen", sagte Alfieri. Die größte Gefahr bestehe darin, dass Keime in die Blutbahn des Papstes gelangen und so eine Sepsis auslösen könnten.

Neben den täglichen Rosenkranzgebeten soll am Dienstagabend eine Eucharistiefeier in der Kirche Santa Maria Addolorata an der Piazza Buenos Aires in Rom für den Papst stattfinden. Kardinal Baldassare Reina, Generalvikar für die Diözese Rom, will zusammen mit der in Rom lebenden argentinischen Gemeinde die Eucharistie für die Gesundheit des aus Buenos Aires stammenden Papstes feiern. Reina lädt alle Pfarrgemeinden und Ordensgemeinschaften ein, "weiterhin ihre Gebete zum Herrn zu erheben, damit er die Gesundheit von Papst Franziskus wiederherstellen möge."