Hannover, Bremen (epd). Kirchliche Wirtschaftsexperten haben für eine Verkürzung der Arbeitszeit geworben. Vorteile seien eine gesteigerte Produktivität, höhere Mitarbeitermotivation und eine mögliche Verringerung der Arbeitslosigkeit, erklärten am Montag der Bundesausschuss Transformation der Arbeit des Evangelischen Verbandes Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt und die Bremer Arbeitszeitinitiative. Dazu stellten beide Verbände Argumente von A-Z für eine Arbeitszeitverkürzung vor.
Wirtschaftlich betrachtet habe eine Arbeitszeitverkürzung mehrere Vorteile, sagte Gudrun Nolte, Vorsitzende des Verbandes Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt. Zunächst könne sie zu einer höheren Produktivität führen, da kürzere Arbeitszeiten die Effizienz und Motivation der Mitarbeiter erhöhten. Menschen, die weniger Stunden arbeiten, seien konzentrierter und engagierter. Zudem könne durch Arbeitszeitverkürzung die Arbeitslosigkeit verringert werden, indem Arbeitsplätze auf mehr Menschen verteilt werden.
Margareta Steinrücke, Sprecherin der Bremer Arbeitszeitinitiative, ergänzte: „In der aktuellen Tarifrunde im Öffentlichen Dienst werden drei Tage mehr freie Zeit zur Entlastung der Beschäftigten gefordert, und zur Sicherung von zigtausenden Arbeitsplätzen bei VW ist die 28-Stundenwoche wieder ins Gespräch gebracht worden.“ Menschen benötigten Zeit für Kinder, pflegebedürftige Angehörige und Freunde. Auch politisches und kulturelles Engagement erfordere Zeit, ebenso wie die Auseinandersetzung mit Veränderungen in Betrieben und Gesellschaft.
Der Evangelische Verband Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt (KWA) versteht sich als Stimme der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die sich im gesellschaftspolitischen Diskurs für gute Arbeit und soziale Gerechtigkeit einsetzt. Die Bremer Arbeitzeitinitiative ist ein Zusammenschluss von Gewerkschaften, kirchlichen Arbeitnehmerorganisationen, Arbeitnehmerkammer und attac Bremen sowie Einzelpersonen aus Wissenschaft, Politik und Verbänden.