Honduras: Expertengruppe soll Mord an Umweltschützerin aufklären

Honduras: Expertengruppe soll Mord an Umweltschützerin aufklären

Mexiko-Stadt, Washington (epd). Die Interamerikanische Menschenrechtskommission hat eine unabhängige Expertengruppe damit beauftragt, den Mord an der indigenen Umweltschützerin Berta Cáceres in Honduras aufzuklären. Damit solle „eine umfassende und wirksame Justiz“ in Fällen von Angriffen auf Menschenrechtsverteidiger gewährleistet werden, teilte die Kommission am Freitag (Ortszeit) in der US-amerikanischen Hauptstadt Washington mit.

Die im Einverständnis mit der honduranischen Regierung eingerichtete Expertengruppe hat ein Mandat für die Dauer von sechs Monaten Dauer. Der Fall von Berta Cáceres sei „symbolisch für die Verteidigung der Menschenrechte“, sagte Andrea Pochak, die Präsidentin der Kommission der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS).

Die Umweltschützerin Berta Cáceres hatte die indigene Organisation COPINH geleitet. Sie war am 2. März 2016 in La Esperanza ermordet worden. Bei dem Attentat wurde auch der mexikanische Umweltschützer Gustavo Castro verletzt. Cáceres hatte die Rechte der Lenca-Indigenen verteidigt, die sich gegen den Bau des Wasserkraftwerks Agua Zarca zur Wehr setzten. Der Mord an der bekannten Menschenrechtlerin erregte international Aufsehen.

Im November 2024 bestätigte der Oberste Gerichtshof von Honduras die Haftstrafen gegen sieben Attentäter. Unter den Verurteilten befinden sich auch ehemalige Mitarbeiter des Energieunternehmens Desa. Gegen die Besitzer der Kraftwerkfirma lief bisher jedoch kein Strafverfahren. Angehörige der Ermordeten sahen darin einen Beweis „für das Fortbestehen der kriminellen Struktur“, die hinter dem Verbrechen an Berta Cáceres stehe.