Genf (epd). In dem Konflikt im Osten der Demokratischen Republik Kongo verüben die Kriegsparteien laut den Vereinten Nationen schwere Verbrechen. Die Miliz M23 habe zwischen dem 26. und 28. Januar mindestens zwölf Menschen in Schnellverfahren hingerichtet, teilte das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte am Freitag in Genf mit.
In Gebieten in der Provinz Süd-Kivu habe die M23-Miliz Schulen und Krankenhäuser besetzt, Geflüchtete aus Lagern vertrieben, Teile der Zivilbevölkerung in ihre Reihen gepresst und zur Arbeit gezwungen, hieß es.
Das Hochkommissariat hat nach eigenen Angaben auch Fälle von sexueller Gewalt durch die Armee und verbündete Kämpfer dokumentiert. Berichte würden überprüft, wonach 52 Frauen von kongolesischen Truppen in Süd-Kivu vergewaltigt worden seien. Es gebe dabei auch Berichte über mutmaßliche Gruppenvergewaltigungen.
Zudem seien mindestens zwei Lager für Binnenvertriebene bombardiert worden, dies habe zu Opfern unter der Zivilbevölkerung geführt. Mutmaßliche Verantwortliche dafür nannte das UN-Hochkommissariat nicht.
Die M23-Miliz, die von Ruanda unterstützt wird, hat in den vergangenen Wochen im Ostkongo große Geländegewinne gemacht und die Millionenstadt Goma eingenommen. Die Rebellen behaupten, die im Kongo lebenden Angehörigen der Tutsi-Volksgruppe zu schützen. Bei dem Konflikt geht es aber auch um die Kontrolle über die reichhaltigen Bodenschätze in der Region.