Genf (epd). Die eskalierende Gewalt im Osten der Demokratischen Republik Kongo zwingt laut den Vereinten Nationen die Zivilbevölkerung zur Flucht. Allein seit Anfang des Jahres hätten sich etwa 400.000 Menschen vor den Kämpfen zwischen Rebellen und der Armee in Sicherheit bringen müssen, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Freitag in Genf mit. Innerhalb einer Woche habe sich im Ost-Kongo die Zahl der Menschen auf der Flucht nahezu verdoppelt, sagte UNHCR-Sprecher Matthew Saltmarsh. Zivilistinnen und Zivilisten seien Opfer von Plünderungen, Verletzungen, Morden, Entführungen und willkürlichen Festnahmen.
Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte erklärte, bei den jüngsten Kämpfen zwischen der Miliz M23, der Armee und anderen bewaffneten Gruppen in dem Dorf Bweremana seien mindestens 18 Zivilisten getötet worden. Es bestehe die erhöhte Gefahr eines Angriffs der M23 auf Goma, der Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu. Ein Angriff könnte katastrophale Auswirkungen auf die Sicherheit und das Wohlergehen hunderttausender Zivilisten haben.
Im Osten des Kongo toben seit Jahren schwere Kämpfe um Macht und die Kontrolle über die reichen Rohstoffvorkommen, die immer wieder Menschen zur Flucht zwingen. Nach UNHCR-Angaben leben in den Provinzen Nord-Kivu und Süd-Kivu 4,6 Millionen Binnenflüchtlinge, die aus ihren Heimatorten vertrieben wurden.