Umfrage: Mehrheit der Deutschen befürwortet starken Sozialstaat

Umfrage: Mehrheit der Deutschen befürwortet starken Sozialstaat

Berlin (epd). Die große Mehrheit der Deutschen befürwortet laut einer Umfrage einen starken Sozialstaat und würde für ihre Absicherung auch höhere Sozialbeiträge in Kauf nehmen. Zu diesem Ergebnis kommt der „Sozialstaatsradar 2025“, für den 3.000 Menschen ab 18 Jahren im Auftrag des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), der Arbeitnehmerkammer Bremen und der Arbeitskammer des Saarlandes Ende 2024 befragt wurden.

Laut den am Donnerstag veröffentlichten Ergebnissen der Erhebung sprachen sich 80 Prozent der Befragten dafür aus, dass die gesamte soziale Sicherung oder zumindest ein Großteil davon verpflichtend sein und automatisch erfolgen sollte. „Die Beschäftigten wollen nicht auf eigenes Risiko für das Alter, Krankheit oder Pflege vorsorgen“, sagte Anja Piel, Mitglied des DGB-Bundesvorstands. Zugleich ergab die Befragung, dass die Menschen dem Staat als Leistungserbringer deutlich mehr zutrauen als privaten Anbietern. Diese Einschätzung teilen rund zwei Drittel der Befragten.

Eine deutliche Mehrheit der Befragten, über 70 Prozent, befürwortet zudem ein Sicherheitsnetz durch öffentliche Institutionen, etwa Sozialversicherungen. Nur eine Minderheit (zwölf Prozent) würde dafür vor allem auf private Unternehmen setzen.

Die Menschen wären zudem bereit, für die soziale Sicherheit mehr zu zahlen. 63 Prozent äußerten sich demnach willens, etwas höhere Rentenbeiträge zu zahlen, wenn die Leistungen dadurch mindestens auf dem bisherigen Niveau blieben. Weitere zwölf Prozent würden sogar deutlich höhere Beiträge für bessere Leistungen akzeptieren.

Die Umfrage wurde durch uzbonn (Umfragezentrum Bonn) durchgeführt. Die Ergebnisse wurden den Angaben zufolge so gewichtet, dass die Resultate die tatsächliche Verteilung, etwa nach Alter, Geschlecht oder Region, repräsentieren.