Im neuen Job zufriedener mit mehr Geld

Ingenieurin repariert eine CNC-Maschine in einer modernen Logistikfabrik
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Wer den Sprung zur Fachkraft schafft, profitiert nicht nur von einem höheren Gehalt.
Studie zu Arbeitsplatzwechsel
Im neuen Job zufriedener mit mehr Geld
Ein Jobwechsel führt laut einer Studie oft zu mehr Gehalt und größerer Zufriedenheit. Besonders stark profitierten Helfer und Fachkräfte sowie Arbeitnehmer mit Migrationshintergrund, erklärte die Bertelsmann Stiftung am Mittwoch in Gütersloh bei der Präsentation einer Studie zum Jobwechsel.

Diese Gruppen könnten wegen ihres geringeren Ausgangsverdiensts die größten Lohnzuwächse erwarten. Helferinnen und Helfer, die zu Fachkräften aufsteigen würden, verdienten im neuen Job durchschnittlich rund 470 Euro pro Monat mehr.

Helferinnen und Helfer in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie in der Maschinenbau- und Betriebstechnik hätten bei einem Jobwechsel durchschnittliche Einkommensgewinne von knapp 800 Euro beziehungsweise gut 500 Euro brutto im Monat. Wechsel in die Kinderbetreuung und -erziehung machten sich auf Fachkraftniveau mit einem monatlichen Lohnplus von deutlich mehr als 1.000 Euro brutto bezahlt. Das Plus bei Fachkrafttätigkeiten in der Chemie- und Pharmatechnik liege bei knapp 900 Euro.

Die Analysen basieren den Angaben zufolge auf der Stichprobe der Integrierten Arbeitsmarktbiografien (SIAB) und dem Soziooekonomischen Panel (SOEP). Für die Studie der Bertelsmann Stiftung zu Einkommens- und Zufriedenheitsgewinnen bei Berufswechseln wurden Daten der Jahre 2013 bis 2019 sowie der Corona-Jahre 2019 bis 2021 ausgewertet. Die Studie entstand in Kooperation mit dem RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung.

Zum Gehaltsplus komme bei einem Jobwechsel ein Plus bei der Zufriedenheit, erklärte die Stiftung. Jobwechselnde seien auf einer Zufriedenheitsskala von null bis zehn Punkten an ihrer neuen Arbeitsstelle im Schnitt 1,1 Punkte zufriedener als vorher. Wer nicht wechsele, verliere hingegen im gleichen Zeitraum minimal um 0,2 Punkte. Wer nicht wechsele, weil er im bestehenden Job rundum zufrieden sei, liege auf der Zufriedenheitsskala bei 7,3 Punkten.

Die Zufriedenheit beim Wechsel hänge nicht so sehr von einem höheren Gehalt ab, erklärte die Stiftung. Das Wohlbefinden speise sich aus den neuen Aufgaben und dem Verhältnis zu neuen Führungskräften und Kollegen. Ein höheres Einkommen sei ein wichtiges Argument, erklärte der Arbeitsmarktexperte der Bertelsmann Stiftung, Roman Wink. Arbeitgeber, die ihre Mitarbeitenden halten wollen, "müssen dafür sorgen, dass sie sich an ihrer neuen Arbeitsstelle wohlfühlen".

Jobwechsel in der Zeit der Corona-Pandemie wurden der Studie zufolge mit größeren Gehaltszuwächsen belohnt als zuvor. Grund dafür sei vermutlich, dass die meisten Arbeitnehmer nur dann einen Wechsel gewagt hätten, wenn sie mit besonders hohen Zuwächsen belohnt wurden.