Berlin (epd). Der Sozialverband VdK fordert die Einführung einer Bürgerversicherung. Der Leiter der Abteilung Sozialpolitik des VdK, Jonas Fischer, sagte am Dienstag in Berlin bei der Vorstellung von Berechnungen zur Finanzierbarkeit des Sozialstaats, der „Alltag der Zweiklassenmedizin“ zerstöre das Vertrauen in die Sozialsysteme. Neben einer einheitlichen und solidarischen Kranken- und Pflegeversicherung fordert der VdK ein einheitliches Rentensystem, bessere Armutsbekämpfung und mehr Teilhabe für Menschen mit Behinderung.
Laut den Berechnungen des VdK könnten schon heute ohne jede Reform die Beiträge für die Sozialversicherungen um mehr als vier Prozentpunkte niedriger liegen als bislang. Voraussetzung sei, dass gesamtgesellschaftliche Aufgaben wie eigentlich vorgesehen aus Steuermitteln bezahlt würden. Beispiele für solche sogenannten versicherungsfremden Leistungen seien etwa Rentenbeiträge für pflegende Angehörige oder Sozialversicherungsbeiträge für Ehepartner und Kinder.
Um die dafür nötigen Steuereinnahmen zu erzielen, schlägt der VdK unter anderem die Wiedereinführung der Vermögenssteuer, eine Reform der Erbschafts- und Schenkungssteuer sowie der Einkommenssteuer vor. Freibeträge sollten hier jeweils dafür sorgen, dass nur Menschen mit hohen Einkünften und Vermögen belastet würden.