Berlin (epd). In Berlin soll die bundesweit erste Schutzunterkunft für Betroffene von Arbeitsausbeutung entstehen. Damit soll Arbeitsmigranten, die von Unternehmen mit zu geringen Löhnen ausgebeutet werden und in katastrophalen Massenunterkünften hausen müssen, Schutz geboten werden, sagte Sozial- und Arbeitssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) am Montag in Berlin. Zudem sollen sie bei Klagen und Gerichtprozessen gegen die Arbeitgeber bei zu niedrigen oder unbezahlten Löhnen unterstützt werden.
Kiziltepe sagte, Zoll und Polizei stießen bei Razzien auf Baustellen, in der Gastronomie und in Unternehmen immer wieder auf solche Fälle. In der Regel seien die ausgebeuteten ausländischen Arbeitskräfte nicht in der Lage, sich dagegen zu wehren, weil sie von dem Arbeitgeber abhängig sind. Als Beispiel nannte sie eine Razzia in einem Berliner Restaurant, wo die Angestellten in menschenunwürdigen Zuständen im Keller untergebracht waren.
Weitere Details zu dem gemeinsamen Projekt von Zoll, Polizei, Sozialverwaltung, Bezirken und dem Berliner Beratungszentrum für Migration und Gute Arbeit (BEMA) sollen im März vorgestellt werden.