Bischof Stäblein wirbt für Flüchtlingsschutz und Kirchenasyl

Bischof Stäblein wirbt für Flüchtlingsschutz und Kirchenasyl

Berlin (epd). Der Flüchtlingsbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland, der Berliner Bischof Christian Stäblein, hat vor einem Generalverdacht gegenüber Geflüchteten gewarnt. „Für Gewalttäter und Extremisten, wie auch immer sie motiviert sind, ist kein Platz bei uns“, sagte Stäblein dem Berliner „Tagesspiegel“ (Dienstag): „Sie fallen ganz gewiss nicht unter den Schutz, den sie missbrauchen.“

Doch diejenigen, die Hilfe bräuchten, „dürfen auf diese Weise nicht in Misskredit geraten“, erklärte Stäblein. Dafür brauche es einen klaren Blick und entschiedenes, verantwortungsvolles Handeln, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

Er werbe dafür, die Dinge zu unterscheiden: „Extremismus und Radikalisierung, die für Terror und Gewalt stehen, müssen wir mit allen Mitteln bekämpfen. Eintreten für Geflüchtete ist aber unbedingt geboten, die Sorge für sie und das menschliche Gesicht unserer Gesellschaft ist ein wichtiger Weg gegen den Terror“, sagte Stäblein.

Zudem warnte er davor, die Möglichkeit des Kirchenasyls infrage zustellen: „Das gute Agreement, dass es zwischen Staat und Kirche an dieser Stelle gab, scheint immer wieder gefährdet.“ Dabei entspreche das Kirchenasyl dem tiefen Empfinden vieler Menschen, „dass es einen Raum geben muss, wo Menschen elementaren Schutz erfahren können“. Kirchenasyle seien fraglos nötig, um Härtefälle überprüfen zu können. Zu allen Zeiten und in allen Gesellschaften habe es „besondere, heilige Räume“ gegeben, „die einen besonderen Schutz und eine besondere Perspektive auf das Leben gewähren“, sagte Stäblein.