Magdeburg, Halle (epd). Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg mit bislang vier Toten hat das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (Lamsa) zum Zusammenhalt aufgerufen. „Als Dachverband der Migrantenorganisationen in Sachsen-Anhalt appellieren wir an die Gesamtgesellschaft eindringlich, jetzt zusammenzustehen, sich gegenseitig zu unterstützen und den Zusammenhalt zu stärken“, sagte Geschäftsführer Mamad Mohamad am Samstag in Halle.
Man verurteile jegliche Form von Gewalt aufs Schärfste und stehe solidarisch an der Seite der Magdeburger Gemeinschaft in dieser schweren Zeit, sagte Mohamad weiter: „Unsere Gedanken sind bei den Opfern, ihren Angehörigen und allen Betroffenen.“
Am Freitagabend war ein 50-jähriger Mann aus Saudi-Arabien, der seit 2006 in Sachsen-Anhalt lebt, mit einem Auto in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt in der Innenstadt gefahren. Dabei starben mindestens vier Menschen, darunter ein Kleinkind. Dutzende weitere Passanten wurden zum Teil schwer verletzt.
Das Bündnis „Miteinander e.V.“, dem unter anderem der Syrisch-Deutsche Kulturverein angehört, rief zu zwei Mahnwachen auf. Sie sollen am Samstag vor dem Magdeburger Dom und am Sonntag vor der Johanniskirche stattfinden.
Gegen 11 Uhr wollten Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (beide SPD) den Tatort besichtigen. Am Samstagabend wird es im Dom eine Gedenkfeier unter anderem mit den evangelischen und katholischen Bischöfen Friedrich Kramer und Gerhard Feige geben. Der Dom sowie die Kathedrale St. Sebastian sind zudem zum Gedenken geöffnet.