Drei Inhaftiere aus dem US-Militärgefängnis Guantánamo entlassen

Drei Inhaftiere aus dem US-Militärgefängnis Guantánamo entlassen

Washington (epd). Die US-Regierung hat drei Häftlinge aus dem umstrittenen Militärgefängnis Guantánamo entlassen. Wie das Verteidigungsministerium am Mittwoch mitteilte, wurden Mohammed Farik bin Amin und Mohammed Nazir bin Lep in ihr Heimatland Malaysia überstellt. Bereits am Dienstag war der Kenianer Mohammed Abdul Malik Bajabu entlassen worden. Somit bleiben 27 Männer in Guantánamo, darunter der mutmaßliche Planer der Terroranschläge vom 11. September 2001, Khalid Sheikh Mohammed.

Die US-Regierung hatte den Gefängniskomplex auf Kuba 2002 als Reaktion auf die Anschläge auf das World Trade Center in New York und das Verteidigungsministerium in Betrieb genommen. DamaIs hieß es, dorthin kämen die „Schlimmsten der Schlimmen“. 779 Männer sind eingesperrt worden, manche nach Folterungen in CIA-Geheimgefängnissen. Die meisten Inhaftierten wurden im Laufe der Jahre entlassen. Menschenrechtler haben an den scheidenden Präsidenten Joe Biden appelliert, das Lager zu schließen.

Mohammed Farik bin Amin und Mohammed Nazir bin Lep haben sich nach einem Bericht der „Washington Post“ zu mehreren Taten schuldig bekannt, darunter Mord und Verschwörung als Helfer einer Al-Kaida-Organisation in Südostasien. Sie seien 2003 festgenommen und drei Jahre lang in einem CIA-Geheimgefängnis festgehalten worden. Amnesty International in den USA begrüßte Mohammed Abdul Malik Bajabus Freilassung. Er sei mehr als 17 Jahre lang ohne Anklage eingesperrt worden, beklagte Amnesty-Expertin Daphne Eviatar.

Trotz anhaltender internationaler Kritik zeichnet sich anscheinend keine baldige Schließung des Lagers ab. Der gewählte Präsident Donald Trump hatte in seiner ersten Amtszeit mitgeteilt, es wäre rechtmäßig, bei Bedarf „zusätzliche Häftlinge“ dorthin zu verlegen.