Santiago de Chile, Valparaíso (epd). In Chile hat das Parlament am Mittwoch (Ortszeit) die Gründung eines Ministeriums für öffentliche Sicherheit beschlossen. Innenministerin Carolina Tohá lobte den Schritt auf der Plattform X als Stärkung des Staates im Kampf gegen Kriminalität. Fast alle Parteien stimmten dem Projekt zu, nur einzelne rechte Abgeordnete lehnten das neue Ministerium ab. Die Parlamentarierin Camila Flores von der Renovación Nacional kritisierte während der Debatte, dass mehr Bürokratie und Angestellte nicht zu mehr Sicherheit führten.
Das Ministerium für öffentliche Sicherheit soll bis Mitte nächsten Jahres aus einem bisherigen Sekretariat des Innenministeriums hervorgehen. Das benachbarte Argentinien hatte bereits 2010 ein eigenes Ministerium zur Führung der Polizeieinheiten und Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit gegründet.
Chile erlebt derzeit eine schwere Krise der öffentlichen Sicherheit. In einer internationalen Umfrage des US-amerikanischen Meinungsforschungsinstituts Gallup vom November 2024 rangiert das Land auf Platz fünf jener der Länder, in denen die meisten Menschen Angst davor haben, sich in der Nacht im öffentlichen Raum aufzuhalten. Offizielle Statistiken zeigen allerdings, dass Chile weiterhin eines der sichersten Länder Lateinamerikas ist.