Trier (epd). Die früheren Staatsanwälte Jürgen Brauer und Ingo Hromada haben die Zahl möglicher Missbrauchs-Betroffener im Fall des gestorbenen katholischen Priesters Edmund Dillinger von 19 auf 20 erhöht. Nach der Veröffentlichung des vorläufigen Abschlussberichts habe sich ein weiterer Betroffener gemeldet, heißt es im am Donnerstag in Trier veröffentlichten dritten Zwischenbericht. Die Person gab an, während der Tätigkeit Dillingers in der Pfarrei St. Peter in Bitburg im Zeitraum von Juli 1965 bis August 1966 mehrfach sexuell missbraucht worden zu sein.
Dillinger war am 27. November 2022 im Alter von 87 Jahren gestorben. Sein Neffe hatte Fotos und Filme gefunden, die zur Aufarbeitung führten. In ihrem im Mai vorgestellten Abschlussbericht für die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Verantwortungsbereich des Bistums Trier waren Brauer und Hromada von 19 Menschen ausgegangen, die Dillinger zwischen 1961 und 2018 in verschiedenen Schweregraden sexuell missbraucht haben soll. Dillinger war unter anderem als Lehrer tätig, als Seelsorger für den Cartellverband katholischer deutscher Studentenverbindungen und als Vorsitzender des von ihm gegründeten Hilfsvereins CV-Afrika-Hilfe. Der endgültige Abschlussbericht der Studie soll voraussichtlich im April 2025 erscheinen.