UN nehmen Polio-Impfungen im nördlichen Gaza-Streifen wieder auf

UN nehmen Polio-Impfungen im nördlichen Gaza-Streifen wieder auf

Genf (epd). Hilfsorganisationen der UN wollen am Samstag die Polio-Impfungen im nördlichen Teil des umkämpften Gaza-Streifens wieder aufnehmen. Rund 120.000 Kinder sollen eine zweite Dosis erhalten, teilte das UN-Hilfswerk für Palästinaflüchtlinge (UNRWA) am Freitag mit.

Dies geschehe zu einer Zeit, in der der Norden des Gebiets „unerbittlich bombardiert“ werde, sagte UNRWA-Mitarbeiterin, Louise Wateridge. Sie warnte, dass Polio nur eines der vielen lebensbedrohlichen Risiken sei, denen die Menschen im Gaza-Streifen ausgesetzt seien. Die Mitarbeiterin machte keine weiteren Angaben zu den Sicherheitsbedingungen für die Impfkampagne im Gaza-Streifen, in dem Israel gegen die Terrorgruppe Hamas kämpft.

Mitte vergangener Woche mussten die UN aufgrund der eskalierenden Gewalt im nördlichen Gaza-Streifen die Impfkampagne gegen Polio aussetzen. Bomben, Massenvertreibungen und das Fehlen humanitärer Pausen verhinderten die Fortsetzung der Kinder-Vakzinierung, hatte die Weltgesundheitsorganisation erklärt.

Israels Armee konzentriert ihre Angriffe auf den Norden des Gaza-Streifens, um die Terrororganisation Hamas auszuschalten. Anfang September hatte die erste Phase der Immunisierung in dem Küstenstreifen begonnen. Die WHO hatte als Ziel genannt, mehr als 640.000 Kinder zu impfen.

Seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel im Oktober 2023 geht die israelische Armee mit massivem Waffeneinsatz und Bodentruppen im Gaza-Streifen vor. Zudem hat Israel das Gebiet weitgehend abgeriegelt.

Nur wenige Hilfs- und Medizinlieferungen für die 2,2 Millionen Palästinenserinnen und Palästinenser erreichen den Streifen. Vor Beginn des aktuellen Konfliktes zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation Hamas waren die meisten Kinder im Gaza-Streifen gegen Polio geimpft.