Auswärtiges Amt geht nach Hinrichtung von Sanktionen gegen Iran aus

Auswärtiges Amt geht nach Hinrichtung von Sanktionen gegen Iran aus

Berlin (epd). Nach der Hinrichtung des deutsch-iranischen Staatsbürgers Jamshid Sharmahd geht die Bundesregierung von baldigen Sanktionen gegen das Land aus. „Der Iran weiß, dass er zeitnah mit Maßnahmen zu rechnen hat“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Mittwoch in Berlin. Er sprach von „ernsten Konsequenzen“, ohne konkrete Sanktionen zu benennen. Darüber gebe es einen Austausch auf europäischer Ebene, sagte der Sprecher.

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hatte bereits am Dienstag möglich Schritte gegen Teheran angekündigt, nachdem der Iran die Hinrichtung von Sharmahd bekannt gegeben hatte. Das Auswärtige Amt spricht von einer Ermordung und hatte am Dienstag den Leiter der iranischen Botschaft in Berlin einbestellt, um den Protest gegen die Hinrichtung zu übermitteln.

Zudem rief Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) den deutschen Botschafter im Iran, Markus Potzel, zu Konsultationen nach Berlin zurück. Wie der Außenamtssprecher mitteilte, brach Potzel am Mittwochvormittag nach Berlin auf. Ob und wann Potzel in den Iran zurückkehrt, ließ der Sprecher offen: „Wir werden schauen, wie lange die Konsultationen andauern“, sagte er.

Jamshid Sharmahd war im Februar vergangenen Jahres wegen der angeblichen Verantwortung für einen Terroranschlag zum Tode verurteilt worden, im April 2023 wurde das Urteil bestätigt. Er war im Sommer 2020 vom iranischen Geheimdienst in Dubai festgenommen worden und saß seitdem im Iran im Gefängnis.