Hannover (epd). Aus Sicht der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung droht dem globalen Gesundheitssystem im Fall eines Wahlsiegs des Republikaners Donald Trump bei der US-Präsidentenwahl ein massiver Verlust an finanzieller Unterstützung. Es sei zu erwarten, dass ein Präsident Trump die „Global Gag Rule“ gegen Abtreibung wiedereinführe, teilte die Stiftung am Dienstag in Hannover mit. Diese Richtlinie verbiete die Unterstützung aller Organisationen, die sich für sichere Schwangerschaftsabbrüche einsetzen und darüber beraten. Dies würde besonders Frauen des Globalen Südens treffen, hieß es.
Es drohe die Umsetzung des „Project 2025“ der den Republikanern und Trump nahestehenden Heritage Foundation, eines konservativen politischen Forschungsinstituts in Washington. Danach würde die Richtlinie auf alle Bereiche der Entwicklungszusammenarbeit und Humanitären Hilfe angewendet. Die Ausweitung würde der Stiftung Weltbevölkerung zufolge etwa 66 Milliarden US-Dollar an Hilfsgeldern betreffen. Dies könne verheerende Auswirkungen auf die globale Gesundheitsversorgung und die Bekämpfung von Pandemien haben.
Die Regelung wurde erstmals 1984 unter dem republikanischen US-Präsidenten Ronald Reagan eingeführt. Die demokratischen Präsidenten Bill Clinton und Joe Biden setzten sie jeweils außer Kraft. Trump wiederum verschärfte sie während seiner ersten Amtszeit.