Frankfurt a.M. (epd). Katholische Bischöfe und Laien wollen im Januar 2026 ihren Dialogprozess zu nötigen Kirchenreformen vorerst beenden. Vom 29. bis 31. Januar 2026 soll die Vollversammlung des Synodalen Wegs zum sechsten und letzten Mal in Stuttgart zusammenkommen, wie am Mittwoch auf der Internetseite des Reformprojekts Synodaler Weg bekannt gegeben wurde. Bislang hatten die Synodalversammlungen in Frankfurt am Main stattgefunden.
Die Versammlung ist in der Satzung vorgesehen. Darin heißt es, dass die Synodalversammlung nach drei Jahren erneut zusammentreten soll, um die Umsetzung der Beschlüsse zu evaluieren.
Der Reformprozess Synodaler Weg war 2019 von katholischen Bischöfen und Laien als Reaktion auf die Vertrauenskrise infolge der Missbrauchsskandale innerhalb der katholischen Kirche ins Leben gerufen worden. Bis März 2023 lief die erste Phase des Reformprozesses, bei der mehr als ein Dutzend Reformvorschläge erarbeitet wurden - unter anderem für mehr Gewaltenteilung, mehr Rechte für Frauen und queere Menschen in der Kirche. Bis 2026 werden weitere Reformanliegen im sogenannten Synodalen Ausschuss beraten werden.
Ein weiteres Kernanliegen des Synodalen Wegs ist die Bildung eines dauerhaften synodalen Gremiums, in dem Bischöfe und Laien ab 2026 gemeinsam über wichtige Themen für die Zukunft der Kirche entscheiden sollen. Der geplante sogenannte Synodale Rat ist ein permanenter Zankapfel zwischen der Deutschen Bischofskonferenz und dem Vatikan.
Der Vatikan hatte von Beginn an immer wieder interveniert und die Gründung eines solchen Gremiums untersagt. Dennoch hatte der Synodale Ausschuss im vergangenen November erstmals getagt. Zuletzt hatte es im Juni Gespräche zwischen den deutschen Bischöfen und dem Vatikan über den Synodalen Weg gegeben. Auch unter den Bischöfen sind Gegner der Reformen.