Berlin (epd). Rund ein Jahr nach der Verabschiedung des umstrittenen Heizungsgesetzes sind Hauseigentümerinnen und -eigentümer bei Sanierungen zurückhaltend. Laut einer Studie, die von der Initiative Klimaneutrales Deutschland (IKND) und der Repräsentanz Transparente Gebäudehülle (RTG) beauftragt wurde, planen im Vergleich zu 2022 weniger Eigentümerinnen und Eigentümer Sanierungsmaßnahmen. Gründe hierfür sind demnach nicht nur die gestiegenen Zinsen und Baukosten, sondern auch die Verunsicherung durch die politische Debatte um das Heizungsgesetz.
Der Studie zufolge wollen lediglich zwölf Prozent der Befragten, die derzeit oder in den vergangenen Jahren nicht saniert haben, in den kommenden zwölf Monaten energetisch modernisieren. Vor zwei Jahren waren es noch 18 Prozent.
Die ganze öffentliche Debatte um das Gebäudeenergiegesetz, umgangssprachlich auch Heizungsgesetz, im vergangenen Jahr sei „nicht gut gelaufen“, sagt der RTG-Leiter Thomas Drinkuth. Die Repräsentanz Transparente Gebäudehülle vertritt unter anderem Unternehmen und Verbände der Branchen Fenster, Fassade und Sonnenschutz. Über das Heizungsgesetz, das seit dem 1. Januar 2024 gilt, war in der Ampel-Koalition lange gestritten worden. Die ursprüngliche Fassung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) enthielt strengere Regeln, die der FDP zu weit gingen.
Die Diskussion hat Drinkuth zufolge noch immer Auswirkungen auf die Sanierungspläne vieler Hauseigentümerinnen und -eigentümer. Viele würden die Bundestagswahl im kommenden Jahr abwarten. Laut den Umfrageergebnissen wünschen sich rund 93 Prozent der Befragten von der Bundesregierung mehr Planungssicherheit und Verlässlichkeit für ihr Eigenheim.
Für die Online-Umfrage wurde das Bonner Institut B+L Marktdaten beauftragt. Hierzu wurden deutschlandweit im August und September rund 2.000 Menschen befragt, die ein Ein- oder Zweifamilienhaus besitzen und dieses selbst nutzen.