Berlin (epd). Eine Klimaprämie sollte dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge so ausfallen, dass ärmere Haushalte mit hohen Energieausgaben besonders unterstützt werden. Einer am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Studie zufolge müsste dafür die Prämie ab den mittleren Einkommen abgeschmolzen werden, während die unteren 30 Prozent sie vollständig erhalten sollten. Die oberen 30 Prozent würden nach dem DIW-Modell leer ausgehen.
Die dadurch frei werdenden Mittel sollen an Haushalte mit niedrigem Einkommen und hohem Energieverbrauch gehen. Dies könne auch dazu beitragen, den gesellschaftlichen Rückhalt für eine ambitioniertere Klimaschutzpolitik zu erhöhen, erklärte Studienautor Stefan Bach.
Die Ampel-Koalition hat eine Klimaprämie versprochen, sie bisher aber nicht auf den Weg gebracht. Sie soll die steigenden Ausgaben von Privathaushalten durch die CO2-Bepreisung fossiler Energieträger abfedern. Bisher ist von einer einheitlichen Pro-Kopf-Prämie die Rede. Mit einem Preissprung für Kraft- und Heizstoffe wird spätestens ab 2027 gerechnet, wenn der europäische Emissionshandel die nationalen Regelungen ablöst.
Der DIW-Studie zufolge würde eine pauschale Klimaprämie von rund 124 Euro für alle den einkommensschwächsten Haushalten zwar besonders helfen - aber nicht ausreichend, wenn sie einen hohen Energieverbrauch haben. Diesen zu reduzieren, hätten sie aber zumeist keine Möglichkeit, weil sie etwa in schlecht gedämmten Mietwohnungen leben. Besser- und hoch verdienende Haushalte zahlten indes im Verhältnis zu ihren Einkommen weniger für Energie und seien daher auch weniger von den Preissteigerungen durch den CO2-Preis betroffen, erklärte Studienautor Bach. Zudem hätten sie meist mehr Möglichkeiten zur Vermeidung von fossilem Energieverbrauch.