Maputo, Dakar (epd). In Mosambik ist am Mittwoch über einen neuen Präsidenten abgestimmt worden. Parallel dazu fanden Parlaments- und Provinzwahlen in dem südostafrikanischen Land statt. Prognosen rechneten dem Anwalt und ehemaligen Regionalgouverneur Daniel Chapo die besten Chancen für das Präsidentenamt aus. Er ging für die seit der Unabhängigkeit regierende Frelimo-Partei ins Rennen.
Die Amtszeit des derzeitigen Präsidenten Filipe Nyusi endet im Januar nach zehn Jahren. Sie war geprägt von Versuchen, eine gemeinsame Basis mit der größten Oppositionspartei Renemo zu finden, um Frieden in dem südostafrikanischen Land zu sichern. Mosambik wurde 1975 nach einem elf Jahre langen Befreiungskrieg von der Kolonialmacht Portugal unabhängig. Von 1976 bis 1992 führte die Renamo einen Bürgerkrieg gegen die Frelimo. Erst 2019 unterzeichneten die Parteien eine gemeinsame Vereinbarung, um bewaffnete Auseinandersetzungen zu beenden.
Für das Präsidentenamt stellten sich auch der unabhängige Kandidat Venâncio Mondlane, Oussufo Momade von der Renemo und Lutero Simango von der „Demokratischen Bewegung“ zur Wahl. Rund 17 Millionen Mosambikanerinnen und Mosambikaner sind wahlberechtigt.
Als Hauptsorge der Bevölkerung gilt die Armut und schlechte Wirtschaftslage des Landes. Im Nordosten, wo große Ölvorkommen liegen, führen seit einigen Jahren islamistische Milizen Krieg gegen die Regierung. Dazu ist Mosambik immer wieder von verheerenden Folgen der durch den Klimawandel zunehmenden Wetterextreme betroffen, aktuell von einer Dürre.
Offizielle Wahlergebnisse werden erst in etwa zwei Wochen erwartet. Nichtregierungsorganisationen haben bereits mögliche Unregelmäßigkeiten angeprangert: So erklärte das mosambikanische Centro de Integridade Pública vor der Wahl, dass es tausende "Geisterwähler” im Register gäbe - Namen, die keinem Wähler zugeordnet werden können.