Dortmund (epd). Der Begleitungsbedarf für todkranke minderjährige Jungen und Mädchen in Deutschland ist nach Einschätzung des Vereins Deutsche Kinderhospiz-Dienste viel höher als angenommen. Der in Dortmund ansässige Verein erklärte am Dienstag, „von über 100.000 betroffenen Kindern und Jugendlichen in Deutschland werden etwa 3.500 durch einen der 180 Kinder- und Jugendhospizdienste in Deutschland begleitet“. Der Gründer und Geschäftsführer des Vereins, Thorsten Haase sagte weiter, bislang sei die Branche von rund 50.000 betroffenen Familien ausgegangen - „aber das ist viel zu wenig“.
Gehe man von bundesweit 100.000 betroffenen Familien aus, würden mehr als 96.000 Kinder und ihre Familien von den Angeboten der Kinderhospizdienste nicht erreicht. Ihnen droht nach Haases Worten der Weg in soziale Isolation und fehlende Teilhabe. Diese Familien haben jedoch den Angaben zufolge einen gesetzlichen Anspruch auf Begleitung durch einen ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst, einen jährlichen Entlastungsaufenthalt in einem stationären Kinder- und Jugendhospizdienst sowie angemessene ärztliche und pflegerische Hilfe. Der Geschäftsführer der Kinderhospiz-Dienste forderte deshalb die politischen Entscheidungsträger auf, „dafür zu sorgen, dass Kinderhospizarbeit bedarfsgerecht und flächendeckend in Deutschland finanziert wird“.