Berlin (epd). Die deutschen Wälder tragen nicht zur Speicherung des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 bei. Wie aus dem am Dienstag in Berlin vorgestellten Ergebnis der Bundeswaldinventur hervorgeht, ist der Wald in den vergangenen Jahren aufgrund der Klimakrise von einer Kohlenstoff-Senke zu einer Kohlenstoff-Quelle geworden. Durch Stürme und Dürre sowie Käferbefall hat sich der Kohlenstoffvorrat des Waldes seit 2017 um 41,5 Millionen Tonnen verringert.
„Das grüne Herz unseres Landes gerät außer Takt“, sagte von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) bei der Vorstellung des Berichts. „Das wäre ungefähr so, als wenn die Klimaanlage statt zu kühlen heizen würde.“ Ein starker Wald sei bedeutsam für den Klimaschutz. Deshalb müsse das Bundeswaldgesetz von 1975 in die heutige Zeit übersetzt werden. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hatte zuvor einen Vorschlag für eine Neufassung des Gesetzes im November 2023 vorgestellt.
Insgesamt ist die Waldfläche mit geringfügigen Zuwächsen zum letzten Bericht stabil. Auch aus Sicht des Naturschutzes und der Biodiversität gibt es positive Entwicklungen. Zum vierten Mal hat die Bundeswaldinventur die großräumigen Waldverhältnisse in Deutschland erhoben. Die Ergebnisse geben Auskunft über Faktoren wie Waldfläche, Baumartenverteilung, Altersstruktur und weitere ökologische Daten.