Berlin (epd). Deutschland will sich verstärkt für die Förderung klimafreundlicher Investitionen in Schwellen- und Entwicklungsländern einsetzen. „Schon heute sind auf den Finanzmärkten enorme Summen verfügbar. Nur fließen die allermeisten grünen Investitionen in Industrieländer“, erklärte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Dienstag zum Auftakt der Konferenz „Berlin Global Dialogue“, die bis Mittwoch stattfindet. Dort soll es einen ersten hochrangigen politischen Austausch zur Rolle „grüner Garantien“ geben, die Investitionen in erneuerbare Energien oder Klimaschutzmaßnahmen absichern sollen.
Hintergrund ist die „Green Guarantee Group“, die auf der letzten Weltklimakonferenz in Dubai von Deutschland gegründet wurde. Sie soll bis zur Weltklimakonferenz in Brasilien im kommenden Jahr konkrete Empfehlungen entwickeln, wie der Einsatz „grüner Garantien“ bei der Förderung von Klimainvestitionen vorangetrieben und ihre Wirksamkeit erhöht werden kann. Mit den Garantien soll das Risiko für Investoren gesenkt werden.
Die Initiative erfolgt auch vor dem Hintergrund rückläufiger staatlicher Klimafinanzierung. So hat Deutschland im vergangenen Jahr Klimahilfen in Höhe von 5,7 Milliarden Euro für Entwicklungsländer bereitgestellt. Damit liegen die Mittel unter den geleisteten 6,39 Milliarden Euro des Jahres 2022. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte zugesagt, bis zum Jahr 2025 jährlich sechs Milliarden Euro aus Haushaltsmitteln bereitzustellen. Experten befürchten, dass die Bundesregierung die Zusage aufgrund der angespannten Haushaltslage künftig nicht erfüllen kann.