Bonn (epd). Das Ziel, Deutschland bis 2045 klimaneutral zu machen, erfordert nach Einschätzung zweier Bundesbehörden eine steigende Zahl an Fachkräften. Schon heute seien viele der Berufe, die für einen erfolgreichen sozial-ökologischen Umbau der Gesellschaft nötig seien, „Engpassberufe“, teilten Umweltbundesamt (UBA) und Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) am Dienstag in Bonn mit.
Als Beispiele nannten die beiden Behörden Bauberufe, die für die Gebäudesanierung bedeutsam sind, etwa Klempnerei, Sanitär, Heizungstechnik, Aus- und Trockenbau, Isolierung, Zimmerei und Glaserei. Zudem könne der Mangel an Fachkräften in Mechatronik, Automatisierungstechnik und Elektrotechnik „die erforderlichen Produktionsprozesse ins Stocken bringen“. „Fehlende Fachkräfte können einen Flaschenhals im Transformationsprozess darstellen - oder sind es zu Teilen bereits“, hieß es von UBA und BIBB.
Die ökologische Transformation werde außerdem das Erlangen neuer Kenntnisse und Fertigkeiten erfordern. Anlässlich der Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit vom 18. September bis 9. Oktober veröffentlichten die beiden Bundesbehörden ein gemeinsames Positionspapier mit Handlungsempfehlungen, wie der sozial-ökologische Wandel in Zeiten des Fachkräftemangels gelingen kann. BIBB und UBA schlagen darin zum Beispiel vor, die Kompetenz für Nachhaltigkeitsthemen in der Aus- und Weiterbildung zu stärken, den Bedarf an Fachkräften und Qualifikationen für den sozial-ökologischen Wandel systematisch zu erfassen oder die „Abwanderung dringend benötigter Fachkräfte“ zu verringern.