Kinder und Jugendliche wählen links

Wahlschein zur Bundeswahl 2025.
Mika Baumeister/Unsplash
Die U18-Wahl gilt als eine der größten außerschulischen Bildungsinitiativen Deutschlands.
U18-Bundestagswahl 2025
Kinder und Jugendliche wählen links
Bei der U18-Bundestagswahl 2025 haben über 166.000 Kinder und Jugendliche ihre Stimme abgegeben. Die Linke geht als stärkste Kraft hervor, gefolgt von SPD und CDU/CSU. Die hohe Beteiligung an der nicht repräsentativen Wahl unterstreiche das politische Interesse und Engagement junger Menschen in Deutschland, teilte der Bundesjugendring in einer Presseerklärung am Montag (17. Februar) mit.

Das endgültige Wahlergebnis zeigt ein anderes Bild als die aktuellen Wahlprognosen es für die Bundestagswahl 2025 am kommenden Sonntag vorhersagen: Sieger wäre die Partei Die Linke. Sie erhielt mit 20,8 Prozent des Gesamtergebnisses die meisten Stimmen junger Menschen. Danach folgen die SPD mit 17,9 Prozent, die CDU/CSU mit 15,7 Prozent, die AfD mit 15,5 Prozent und Bündnis 90/Die Grünen mit 12,5 Prozent. Die Tierschutzpartei erhielt 3,8 Prozent, die FDP 3,4 Prozent und das BSW 3,4 Prozent. 7 Prozent entfallen zudem auf weitere Parteien. Das Ergebnis zeigt auf, dass Kinder und Jugendliche mehrheitlich Parteien wählen, die eindeutig für ein demokratisches Miteinander einstehen. Die weiteren bundesweiten sowie lokalen Ergebnisse der U18-Bundestagswahl finden Sie hier.

Bei der U18-Wahl wird üblicherweise nur über die Zweitstimme gewählt. Das Konzept ist offen und niederschwellig. Die Wahl gilt als eine der größten außerschulischen Bildungsinitiativen in Deutschland. Insgesamt beteiligten sich in der Woche vom 7. bis zum 14. Februar bundesweit insgesamt 166.443 junge Menschen unter 18 Jahren. Sie gaben in 1812 selbstorganisierten Wahllokalen ihre Stimme ab. 

Auch wenn die U18-Wahl nicht repräsentativ ist, bietet sie dennoch Einblicke in die politischen Präferenzen und Interessen der jüngeren Generation. Das Ziel sei es, möglichst viele Kinder und Jugendliche für die parlamentarische Demokratie zu begeistern, ihre Interessen an politischen Themen zu stärken und diese sichtbarer zu machen, beschreiben es die Organisatoren. Wer sich beteiligt setze sich ganz praktisch mit demokratischen Wahlen auseinander – ob als "Wahlhelfer:in" in einem U18-Wahllokal, als Organisator:in einer Talkrunde mit Kandidierenden oder als Wählende(r).

"Das Ergebnis zeigt, dass Jugendliche sich politisch an Wahlen beteiligen wollen, dazu fähig sind und endlich auf allen Ebenen regulär wählen dürfen sollten. Wir gewinnen sie, indem wir ihre Interessen anerkennen und ihre wirksame Beteiligung ermöglichen. Die politische Beteiligung von Jugendlichen stärkt unsere Demokratie", sagt Wendelin Haag, Vorsitzender des Deutschen Bundesjugendrings. Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes, unterstreicht die Bedeutung der Initiative im Kontext der Kinderrechte: "Durch U18 beschäftigen sich junge Menschen mit Politik und bringen ihre Positionen in die Politik ein. Das ist ganz im Sinne der Kinderrechte und unseres demokratischen Gemeinwesens." 

Fünf Tage vor der Bundestagswahl ist das Ergebnis der Kinder- und Jugendwahl auch ein Signal an die Politik und die anderen Generationen. Junge Menschen haben vielfältige politische Interessen, die die Politik wahrnehmen sollte. Diese Interessen spiegeln sich beispielsweise in den U18-Jugendfragen oder den Forderungen des Deutschen Bundesjugendrings.

Die U18-Wahlen werden von einem Unterstützernetzwerk sowie durch Koordinierungsstellen in den Bundesländern, Regionen und zum Teil Kommunen beraten, vernetzt und unterstützt. Träger des Netzwerks sind das Deutsche Kinderhilfswerk, der Deutsche Bundesjugendring, Landesjugendringe sowie viele Jugendverbände. Gefördert wird die U18-Wahl durch das Bundesjugendministerium.