Berlin (epd). Zum Ende der UN-Mission Unitad im Irak hat die Bundesregierung die Arbeit der Ermittler gewürdigt. In Zusammenarbeit mit den irakischen Behörden habe Unitad über mehrere Jahre wichtige Beweise für die Verbrechen des „Islamischen Staates“ (IS) gesammelt und digitalisiert, erklärte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes am Dienstag in Berlin.
Die Mission war im August 2017 durch eine Resolution des UN-Sicherheitsrates ins Leben gerufen worden und sollte zur Aufklärung der Verbrechen des IS beitragen. Das Ermittlerteam beendete am Dienstag seine Arbeit im Irak.
Dank der Tätigkeit des Unitad-Teams seien 67 Massengräber identifiziert und exhumiert worden, sagte die Sprecherin des Auswärtigen Amtes. Ihre Erkenntnisse habe die UN-Mission „weltweit nationalen Gerichten für rechtsstaatliche Verfahren zur Verfügung gestellt“. In mehreren von der Generalbundesanwaltschaft geführten Verfahren in Deutschland sei die Zusammenarbeit mit Unitad entscheidend für die Verurteilung der Täterinnen und Täter gewesen, unterstrich die Sprecherin.
Die irakische Regierung hatte den „Islamischen Staat“ im Dezember 2017 für besiegt erklärt. In den von ihr kontrollierten Gebieten hatte die islamistische Terrororganisation schwere Menschenrechtsverbrechen begangen. Die an der religiösen Minderheit der Jesiden verübten Gräueltaten werden als Völkermord eingestuft. Deutschland hat die Arbeit von Unitad („UN Investigative Team to Promote Accountability for Crimes Committed by Da'esh“) nach Angaben des Auswärtigen Amtes mit rund fünf Millionen Euro unterstützt. Von September 2021 bis März 2024 leitete Bundesanwalt Christian Ritscher die UN-Mission.