Bochum (epd). Die GLS Bank wendet sich gegen Geldanlagen in Rüstungsgüter und eine „weitere Aufweichung des Nachhaltigkeitsbegriffs“. Die Politik und Teile der Finanzbranche planten derzeit, Rüstung als nachhaltig zu klassifizieren, erklärte die GLS Bank am Freitag in Bochum unter Verweis auf ein Strategiepapier der Bundesregierung sowie EU-Pläne. Die Genossenschaftsbank bezeichnete diesen Weg als „falsch“.
Würden Aktien von Rüstungsunternehmen in ESG-Fonds aufgenommen und als gut für Umwelt, Soziales und Regierungsführung bewertet, sei das problematisch für den Schutz von Anlegern, hieß es. „Die Produktion von Waffen, ihr Export und ihr Einsatz sind nicht nachhaltig! Krieg ist nicht nachhaltig“, sagte die Vorstandssprecherin der GLS Bank, Aysel Osmanoglu. Dividenden aus zur Kriegsführung hergestellten Gütern könnten „daher ebenfalls nicht nachhaltig sein“.
Die Vorstandssprecherin betonte, man werde Investitionen in Rüstung weiterhin ausschließen. Die GLS Bank setze auf Investitionen in eine Friedenswirtschaft. „Eine Wirtschaft also, die sich an den Grundbedürfnissen von Menschen ausrichtet wie: bezahlbarer Wohnraum, erneuerbare Energien, Kultur und Bildung“, erklärte Osmanoglu.
Die GLS Bank wurde 1974 in Bochum gegründet und hat heute rund 366.000 Kunden. Sie ist damit nach eigenen Angaben die älteste und größte nachhaltige Bank Deutschlands.