Nürnberg (epd). Im zweiten Quartal 2024 waren bundesweit 1,34 Millionen Stellen unbesetzt. Das seien 15 Prozent weniger als im ersten Quartal und 23 Prozent weniger als im Vorjahresquartal, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. Nach den Worten des IAB-Arbeitsmarktforschers Alexander Kubis ist die Zahl der offenen Stellen damit das sechste Quartal in Folge gesunken.
Besonders bei kleineren und mittelgroßen Betrieben mit bis zu 249 Beschäftigten seien im Vergleich zum zweiten Quartal 2023 und zum ersten Quartal 2024 weniger Stellen unbesetzt gewesen. Dennoch entfielen vier von fünf offenen Stellen auf kleine und mittelgroße Betriebe. Bei kleinen Betrieben mit weniger als 50 Beschäftigten seien 58 Prozent der unbesetzten Stellen zu finden. Demgegenüber seien bei diesen Betrieben nur 38 Prozent der in Deutschland sozialversicherungspflichtig Beschäftigten angestellt.
Pro 100 offenen Stellen waren den Angaben zufolge bundesweit 205 Menschen arbeitslos gemeldet. Das seien 28 mehr als im Vorquartal und 57 mehr als ein Jahr zuvor. Rund 55 Prozent der offenen Stellen seien für Menschen mit gewerblichem, kaufmännischen oder sonstigem Ausbildungs- sowie Fachschulabschluss vorgesehen. Rund 24 Prozent der offenen Stellen seien von ungelernten Arbeitnehmern oder Menschen ohne Schulabschluss und rund 21 Prozent von Fachhochschul- oder Hochschulabsolventen zu besetzen.
Mit der IAB-Stellenerhebung untersucht das Institut viermal jährlich das gesamte Stellenangebot in Deutschland. Die Betriebsbefragung erfasst auch die offenen Stellen, die der Bundesagentur für Arbeit nicht gemeldet wurden. Im zweiten Quartal 2024 waren das etwa 51 Prozent der unbesetzten Stellen. Den Erhebungsergebnissen liegen Antworten von mehr als 12.000 Arbeitgebern aus allen Wirtschaftsbereichen zugrunde.