CSD: Solidarität und Hasskommentare

Ein CSD-Teilnehmer in Frankfurt hat einen Regenbogen aufs Haar gemalt.
dpa/Boris Roessler
Bunt und solidarisch ging es zu bei der CSD-Parade in Frankfurt (Archivbild). Andernorts ermittelt die Polizei gegen Verfasser von Hasskommentaren.
Paraden zum Christopher Street Day
CSD: Solidarität und Hasskommentare
Rund 13.000 Menschen haben beim Christopher Street Day (CSD) in Frankfurt am Main ein Zeichen gegen wachsende Queerfeindlichkeit und Diskriminierung von LGBTIQ-Menschen gesetzt. Im niedersächsischen Gifhorn ermittelt die Polizei gegen die Verfasser von Hasskommentaren nach der dortigen CSD-Parade.

Eine Demonstration mit rund 70 Wagen durch die Frankfurter Innenstadt und eine Kundgebung auf dem Römerberg seien "friedlich und entspannt bei sonnigem Wetter" und ohne besondere Zwischenfälle verlaufen, sagte ein Polizeisprecher. Beim viertägigen CSD unter dem Motto "Wir sind extrem - liebevoll" gibt es noch bis Sonntag zahlreiche Aktionen.

Bereits zum zweiten Mal beteiligte sich die Evangelische Kirche in Frankfurt und Offenbach mit einem kirchlichen Truck an der Demonstration für die Rechte und Sichtbarkeit der lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans-, intergeschlechtlichen und queeren LGBTIQ-Community. Dafür hatte sie das Motto "Liebe tut der Seele gut - extrem" gewählt.

Zudem hat die evangelische Kirche zu vier CSD-Gottesdiensten eingeladen, zwei davon sind ökumenisch. Der Frankfurter CSD ist die größte Veranstaltung der LGBTIQ-Community in Hessen und eine der größten bundesweit.

Unterdessen ermittelt nach einer Vielzahl von Hasskommentaren zu einer Social-Media-Berichterstattung anlässlich des Christopher Street Days (CSD) im niedersächsischen Gifhorn der Staatsschutz der Polizei gegen die Verfasser. Ein bei Facebook veröffentlichter Beitrag zur CSD-Parade am 13. Juli habe "eine Welle an hasserfüllten Kommentaren" ausgelöst, berichtet die "Gifhorner Rundschau" auf ihrer Website.

Rund 2.500 Kommentare wurden nach Angaben der Redaktion gesichert, eine Vielzahl von ihnen habe Beleidigungen und Bedrohungen enthalten. Aufgrund dieser Flut an negativen Reaktionen habe sich die Online-Redaktion der Zeitung dazu entscheiden, den Beitrag zu entfernen.

Franz Mahncke, Leiter des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion Gifhorn, betonte, dass das Internet kein rechtsfreier Raum sei. Straftaten wie Beleidigung, üble Nachrede, Bedrohung und Volksverhetzung würden im digitalen Raum ebenso konsequent verfolgt wie in anderen Lebenssituationen.

Derzeit sind die Ermittler nach Polizeiangaben damit beschäftigt, die Kommentare zu dem Facebook-Beitrag zu sichern und auszuwerten, um entsprechende Strafverfahren und Maßnahmen einzuleiten. An der CSD-Parade in Gifhorn hatten rund 500 bis 600 Menschen teilgenommen, um für Vielfalt und gleiche Rechte für die queere Community zu demonstrieren.