"Fridays for Future" will Gasbohrung vor Borkum verhindern

"Fridays for Future" will Gasbohrung vor Borkum verhindern

Borkum, Hannover (epd). Die Klimaschutzbewegung Fridays for Future hat die geplante Erdgasförderung vor Borkum kritisiert und zu einer Protestaktion an diesem Samstag auf der Nordseeinsel aufgerufen. Die Sprecherin von Fridays for Future Deutschland, Luisa Neubauer, appellierte am Freitag in Hannover an die niedersächsische Landesregierung und die Bundesregierung, sich zu ihrer Verantwortung für den Klimaschutz zu bekennen und die vorgesehenen Bohrungen zu verhindern.

Der niederländische Konzern One-Dyas will in unmittelbarer Nähe zum Weltnaturerbe Wattenmeer Erdgas fördern. Dazu soll rund 500 Meter hinter der deutschen Grenze, auf niederländischem Gebiet zwischen den Inseln Schiermonnikoog und Borkum, in die Tiefe gebohrt und Leitungen unter dem Meeresboden horizontal auf deutsches Territorium weitergeführt werden.

Martin Kaiser von Greenpeace Deutschland erinnerte daran, dass sich die Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag und über das Pariser Klimaabkommen zum Verzicht auf weitere Öl- und Gasbohrungen verpflichtet habe. Im vergangenen Jahr hätten zudem Greenpeace-Aktivisten vor Borkum neue Riffe entdeckt, die in den bisherigen Genehmigungsverfahren noch nicht berücksichtigt seien. Erst am Mittwoch habe das Verwaltungsgericht Oldenburg die Verlegung eines Seekabels zu der geplanten Bohrplattform mit Hinweis auf diese Riffe vorerst untersagt. Der Protest werde so lange fortgesetzt, bis One-Dyas das Projekt aufgebe, kündigte Kaiser an.