Genf (epd). Weit verbreitete, intensive und langanhaltende Hitzewellen haben nach Darstellung der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in den vergangenen zwölf Monaten alle Kontinente heimgesucht. In mindestens zehn Ländern seien an mehr als einem Ort Tagestemperaturen von über 50 Grad Celsius gemessen worden, teilte die WMO am Dienstag in Genf.
Der 22. Juli sei weltweit der heißeste jemals gemessene Tag gewesen. Im Death Valley im US-Bundesstaat Kalifornien sei eine monatliche Durchschnittstemperatur von 42,5 Grad Celsius gemessen worden. Möglicherweise sei dies ein neuer Rekord für die ganze Welt. Sogar die abgelegenen und gefrorenen Eisschilde der Antarktis hätten die Hitze zu spüren bekommen.
Die WMO rief die Länder zum Handeln auf, um mit besseren Frühwarnungen und Aktionsplänen die Menschen vor Hitze zu schützen. Jüngste Schätzungen der WMO und der Weltgesundheitsorganisation deuteten darauf hin, dass durch die Einführung von Hitzewarnsystemen in 57 Ländern schätzungsweise 98.000 Menschenleben pro Jahr gerettet werden könnten.
Klimaanpassung allein sei nicht genug. Die Menschen müssten die Ursachen der Erderwärmung bekämpfen und sich ernsthaft um eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen bemühen. Die WMO mit Sitz in Genf gehört zu den Vereinten Nationen.