München, Nürnberg (epd). Die im Mittelmeer-Raum heimische Tonerdhummel (Bombus argillaceus) breitet sich offenbar Richtung Norden aus. Erstmals wurde eine Tonerdhummel-Königin in Deutschland gesichtet, wie der Bund Naturschutz in Bayern (BN) am Mittwoch in Nürnberg mitteilte. Fotografiert wurde sie in Ohlstadt im Kreis Garmisch-Partenkirchen. Die Tonerdhummel liebe die Wärme, habe zwei auffällig gelbe Querbinden auf der Brust und einen komplett schwarzen Hinterleib. Dies unterscheide sie klar von anderen Hummelarten.
Bereits seit Längerem habe es Sichtungen der Tonerdhummel in der Schweiz und in Österreich gegeben, teilte der BN weiter mit. Man habe deshalb bereits vermutet, dass die Tonerdhummel dauerhaft den Sprung über die Alpen nach Deutschland machen könnte. Die Entdeckung weise auf eine Ausweitung des Verbreitungsgebiets hin - normalerweise seien Gebirge wie die Alpen für viele Arten eine natürliche Barriere. Ein Grund für solche Arten-Zuwanderungen aus wärmeren Regionen könnte der Klimawandel sein, erläuterten die Naturschützer.
Der BN will nun zusammen mit weiteren Naturschützern herausfinden, ob die Sichtung der Tonerdhummel-Königin ein Einzelfall bleibt - oder ob es weitere, bisher nicht publizierte Meldungen der Hummelart in Deutschland gibt.
