Frankfurt a.M. (epd). Kommunen müssen sich nach Angaben von Wissenschaftlern auf die steigende Gefahr eines „Brandwetters“ einstellen. Klimamodelle zeigten, dass mit der weltweiten Erhitzung „die Brandgefahr in ganz Europa deutlich steigen wird“, teilte die Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung in Frankfurt am Main am Dienstag nach Ergebnissen des EU-Projekts „FirEUrisk“ mit. Auch in bisher mäßig gefährdeten Gebieten in Mitteleuropa und in sich rasch erwärmenden Gebirgsregionen werde es zunehmend zu gefährlichen Wetterbedingungen kommen.
In Zentraleuropa hat nach Angaben des Forscherteams das Management von Waldbränden bisher nur geringe Priorität. Dadurch seien die Gemeinden teilweise nicht ausreichend auf längere Perioden mit hoher Feuergefahr vorbereitet. Vorbeugungs- und Kontrollmaßnahmen würden immer wichtiger. In den vergangenen zehn Jahren sei das Klima in Europa heißer und trockener als jemals zuvor seit der Wetteraufzeichnung gewesen. Schon 2017 sei in Europa fast eine Million Hektar Land verbrannt. Besonders viele Feuer habe es in der Mittelmeerregion gegeben. Aber auch Gebiete, dies bisher nicht als brandgefährdet galten, wie etwa Großbritannien, seien von Bränden betroffen gewesen.
„Unsere Daten zeigen, dass sich dieser gefährliche Trend in den nächsten Jahrzehnten fortsetzen und die Waldbrandgefahr in ganz Europa weiter zunehmen wird - und das sogar bei einer starken Verringerung der Treibhausgasemissionen“, sagte die an der Studie beteiligte Forscherin Jessica Hetzer vom „Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum Frankfurt“. Die Feuergefahr sei in den Bergen wie in den deutschen Mittelgebirgen aufgrund der Geländebeschaffenheit besonders groß und die Brandbekämpfung dort schwierig. Entscheidend sei die Einführung von Frühwarnsystemen und von Mitteln zur Überwachung und Bekämpfung von Bränden. Nur so könnten künftige Katastrophen abgewendet werden, bevor diese eintreten, rät die Studie.