Leipzig (epd). Artenreiches, selten gemähtes oder wenig beweidetes Grünland kommt einer Studie zufolge mit Hitze und Trockenheit deutlich besser zurecht als intensiv genutzte Wiesen. Auf Hochleistung getrimmtes Grünland reagiere deutlich empfindlicher auf Dürreperioden als weniger intensiv genutzte Weiden, warnten Forscherinnen und Forscher des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) am Montag in Leipzig. Das könne wirtschaftliche Konsequenzen für die betroffenen Landwirte haben.
Für die Studie wurden Daten aus einem zehnjährigen Klima- und Landnutzungsexperiment des Helmholtz-Zentrums ausgewertet, der sogenannten Global Change Experimental Facility. Dafür wurden in Bad Lauchstädt bei Halle 50 Parzellen von jeweils 16 Meter mal 24 Meter Größe angelegt, die unterschiedlich intensiv genutzt werden.
Auf dem Intensiv-Grünland hatte das UFZ-Team nur die fünf Gras-Sorten gesät, die die Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt Landwirten für trockenere Standorte empfiehlt. Auf den extensiv genutzten Parzellen wuchs hingegen eine bunte Mischung aus mehr als 50 heimischen Gräsern und Kräutern.
Zunächst seien die Intensivwiesen deutlich produktiver als das vielfältigere Grünland gewesen, stellten die Forschenden fest. Mit Trockenheit kamen sie dagegen deutlich schlechter zurecht: Die Gräser starben verstärkt ab und wurden durch andere Arten wie Vogelmiere, Hirtentäschel, Löwenzahn und Kleiner Storchschnabel ersetzt, die einen geringeren Futterwert haben. Das verringert laut Studie die Produktivität der Flächen.