Berlin (epd). Brasilien ist nach Einschätzung von Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) ein Schlüsselland zur Bewältigung der Klimakrise. „In Brasilien liegt die Klimaanlage der Welt, der Amazonas. Ohne Brasilien kann die Welt beim Klimaschutz nicht erfolgreich sein“, sagte Schulze am Donnerstag zum Auftakt einer sechstägigen Reise in das südamerikanische Land.
Nach Angaben des Entwicklungsministeriums reist sie zunächst ins Amazonasgebiet und trifft dort die brasilianische Umweltministerin Marina Silva. In Rio de Janeiro nimmt Schulze ab Montag am G20-Treffen der Entwicklungsminister teil. Die SPD-Politiker betonte zur Abreise die Bedeutung sozialer Gerechtigkeit beim Klimaschutz. Für Brasilien bedeute dies konkret: „Der Schutz des Regenwaldes muss so organisiert sein, dass die Menschen mehr vom stehenden Wald haben als von seiner Abholzung.“
Der Amazonas ist eine der wichtigsten natürlichen Kohlenstoffsenken weltweit. Der Regenwald wird jedoch von illegalen Rodungen und Bränden bedroht. Unter dem linksgerichteten brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva hat zumindest die illegale Abholzung wieder abgenommen. Sein Amtsvorgänger, der rechtsextreme Politiker Jair Bolsonaro (2019 bis 2023), hatte systematisch Gesetze und Kontrollen zum Schutz des Amazonas geschwächt sowie den Behörden Finanzierung und Personal entzogen.