Magdeburg (epd). Sachsen-Anhalts Arbeitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) hat sich für eine Beibehaltung der Bürgergeld-Zahlungen an ukrainische Geflüchtete ausgesprochen. Eine Streichung des Bürgergeldes für ukrainische Geflüchtete würde deren Weg ins Berufsleben erschweren, betonte Grimm-Benne am Mittwoch in Magdeburg. Wegbereiter für die erfolgreiche Arbeitsvermittlung seien die Jobcenter und die Arbeitsagentur. Das Asylbewerberleistungsgesetz kenne dagegen keine Arbeitsvermittlung.
Ziel sei die nachhaltige Integration in Arbeit. Während Dänemark und andere europäische Staaten auf eine kurzfristige Arbeitsaufnahme im Helferbereich setzten, gehe es in Deutschland um qualifizierte Jobs. Das erwarteten auch die Unternehmen, die dringend Fachkräfte benötigen, sagte Grimm-Benne. Künftig könnten mehr Unternehmen auf ukrainische Beschäftigte zurückgreifen, da die große Mehrheit der erwerbsfähigen Ukrainerinnen und Ukrainer Sprach- und Integrationskurse oder Qualifizierungsmaßnahmen durchliefen.
Die Arbeitsministerin forderte die Unternehmen auf, mehr Geflüchtete ohne perfekte Deutschkenntnisse einzustellen. Mit dem sogenannten Job-Turbo der Bundesregierung, also den jüngsten Förderungsinstrumenten für eine schnelle Integration in den Arbeitsmarkt, stünden flexibel einsetzbare, berufsbegleitende Berufssprachkurse zur Verfügung.
Hintergrund von Grimm-Bennes Kritik sind Forderungen von Politikern aus CDU und FDP nach einer Streichung des Bürgergelds für neu ankommende Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine oder für wehrfähige ukrainische Männer.