Berlin (epd). Mit einer Aktionswoche will Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) von Montag an für das Thema Einsamkeit sensibilisieren. Einsamkeit sei keine Krankheit, könne aber krank machen und Millionen Menschen in Deutschland seien betroffen, erklärte Paus am Freitag in Berlin. Das Thema solle daher aus der Tabuzone geholt werden.
Nach Angaben des Ministeriums können sich bundesweit Projekte und Initiativen beteiligen, die Gemeinschaft fördern. Die Vorschläge drehen sich vor allem um gemeinsames Kaffeetrinken. Es werde dazu aufgerufen, in der Nachbarschaft auf eine Tasse Kaffee einzuladen und damit auf Angebote gegen Einsamkeit aufmerksam zu machen. Zudem werde die längste Kaffeetafel der Nachbarschaft gesucht.
Paus selbst will den Angaben zufolge am kommenden Donnerstag im Park am Gleisdreieck in Berlin mit einem Coffeebike mit Passantinnen und Passanten ins Gespräch kommen. Gestartet wird die Aktionswoche am Montag mit einer Fachkonferenz in Kooperation mit dem „Kompetenznetz Einsamkeit“.
Paus hatte kürzlich das aktuelle „Einsamkeitsbarometer“, eine Studie auf Grundlage der Langzeitstatistik des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP), vorgestellt. Risikogruppen für Einsamkeit sind demnach vor allem Menschen mit hohen Belastungen und wenig Unterstützung: pflegende Angehörige oder Alleinerziehende, Arbeitslose, Arme und sozial benachteiligte Menschen. Seit Corona gehören mehr junge Erwachsene, Jugendliche und Kinder dazu.