Union Evangelischer Kirchen gibt ehemals polnische Glocken zurück

Union Evangelischer Kirchen gibt ehemals polnische Glocken zurück

Bremen, Lübeck (epd). Die Union Evangelischer Kirchen in Deutschland (UEK) will im polnischen Gdansk (ehemals Danzig) eine Versöhnungsgeste zwischen den Kirchen in Polen und Deutschland setzen: Im Rahmen der 44. Hansetage dort gibt Bremens leitender evangelischer Theologe Bernd Kuschnerus im Auftrag der UEK am Sonntag drei ursprünglich Danziger Glocken zurück, wie Bremens Kirchensprecherin Sabine Hatscher am Mittwoch mitteilte.

Die historischen Glocken wurden Hatscher zufolge in Danzig gegossen, eine kleine Glocke im Jahr 1733 und eine mittelgroße im Jahre 1758. Diese beiden Glocken hingen in der Kirche Corpus Christi in Danzig. Die große Glocke, ebenfalls 1733 gegossen, erklang in der Kirchengemeinde Wotzlaff.

Während des Nationalsozialismus seien ab 1941 unzählige Glocken in ganz Polen abgebaut und auf sogenannte Glockenfriedhöfe gebracht worden, um sie zu Kriegszwecken einzuschmelzen, erklärte Hatscher: „Auf dem größten, dem Hamburger Glockenfriedhof, stufte man die drei Glocken als von hohem historischen Wert ein. Dort haben sie die schweren Bombardierungen Hamburgs überstanden. Nach Kriegsende hingen sie in Lübecker Kirchen und seit 2008 im Hof des Museums Haus Hansestadt Danzig in Lübeck.“

Die UEK hatte eine Initiative aus der deutschen und polnischen Zivilgesellschaft aufgenommen und die Rückkehr der Glocken zu ihren ursprünglichen Kirchen in die Wege geleitet. Kuschnerus' Besuch erfolge auf persönliche Einladung der Bürgermeisterin von Bremens Partnerstadt Gdansk, sagte Hatscher: „Im Rahmen des Besuches sind ökumenische Gebete in der Marienkirche und in der polnisch-katholischen Kirche Corpus Christi geplant, wo zwei der drei Glocken künftig wieder läuten werden.“