Berlin (epd). Die im Berliner Regierungsviertel hungerstreikenden vier Klimaaktivisten wollen ihren Hungerstreik für eine Woche aussetzen. Damit wollten sie einen Schritt auf den Bundeskanzler zugehen und dem Vorwurf der Erpressung entgegentreten, erklärten die Aktivisten am Donnerstag auf einer Pressekonferenz: „Wir wollen nicht weiter eskalieren.“ Aus dem Kanzleramt erhoffen sie sich in dieser Zeit ein Gesprächsangebot.
Alternativ könne Kanzler Olaf Scholz (SPD) die geforderte Regierungserklärung abgeben, in der er eingesteht, dass der Fortbestand der menschlichen Zivilisation durch die Klimakatastrophe extrem gefährdet sei und dass es kein CO2-Restbudget mehr gebe.
Der 49-jährige Wolfgang Metzeler-Kick aus München befindet sich dafür seit 92 Tagen im Hungerstreik. Weitere Aktivisten hatten sich ihm angeschlossen. Metzeler-Kick war am Montag wegen eines lebensbedrohlichen Zustandes vorübergehend ins Krankenhaus eingeliefert worden.
Um sich zu stabilisieren, begebe er sich jetzt vorübergehend in eine sogenannte Refeed-Phase, sagte er. Das heißt, ihm werden kontrolliert Kohlehydrate und Kalorien zugeführt. Ursprünglich wollten er und einer der Mitstreiter von diesem Donnerstag an auch keine Flüssigkeiten mehr zu sich nehmen.
Scholz hatte am Donnerstag in einer Regierungserklärung gesagt, „der menschengemachte Klimawandel ist die größte globale Herausforderung, vor der wir stehen“. Metzeler-Kick sagte, damit habe er bei gutem Willen „in etwa“ eine der geforderten Erklärungen ausgesprochen: „Aber das reicht nicht.“